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Was dieses Sub mit Peter Wohlleben zu tun hat.
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TLDR: Dieses Sub wurde gegründet, weil Peter Wohlleben ein rotes Tuch für viele in r/Wald ist und dort kein sachlicher Austausch über seine Thesen möglich ist. Man kann und soll über Peter Wohlleben und seine Thesen streiten. Aber viele seiner Sichtweisen werden von vielen Wald- und Umweltwissenschaftlern unterstützt.

Anfang 2022 startete ich den Sub r/Wald, denn ich suchte bei Reddit einen Platz, wo ich mich zu Wald-Themen austauschen konnte. Nach und nach wurde das Forum immer belebter, es fanden sich auch verschiedene Fachleute ein, die Fragen besonders kompetent beantworten können. Ich war froh, dass sich der Sub so gut entwickelte.

Aber nach und nach entwickelte sich ein Problem - und das hieß "Peter Wohlleben".

Ich selbst wurde durch Herrn Wohlleben überhaupt erst auf die Herausforderungen aufmerksam, vor denen unsere heimischen Wälder stehen. Da werden wohl die meisten zustimmen: Peter Wohlleben ist ein begnadeter Kommunikator.

Viele werfen ihm vor, Erkenntnisse der Wissenschaft falsch oder verzerrt darzustellen. Ich kann das ein Stück weit nachvollziehen: Er überspitzt und provoziert gerne. Und über vieles, was er so äußert, kann und soll man auch diskutieren. Und dazu lädt er ja auch immer wieder ein. Peter Wohlleben ist also ein streitlustiger und streitbarer Mensch.

Aber: Vieles, was er zum Thema Bedrohung des Ökosystems Wald grundsätzlich sagt, ist unter Umweltwissenschaftlern weitgehend unumstritten. Ich bin selbst Umweltwissenschaftler, arbeite im Umweltbereich und habe mit vielen anderen Umweltwissenschaftlern zu tun, darunter auch Forstleute und Waldökologen. Und da sind die Warnungen und Einschätzungen von Peter Wohlleben zu großen Teilen wenig umstritten. Zumal es auch nicht stimmt, dass Peter Wohlleben wissenschaftsfern ist: Fast alles, was er sagt, kann er mit wissenschaftlichen Studien unterlegen. Es ist richtig: Er ist kein Wissenschaftler, der selbst intensiv forscht. Aber er steht mit solchen Leuten in engem Kontakt. Was nicht heißt, dass man über von Herrn Wohlleben geäußerte Sachverhalte nicht trotzdem diskutieren kann und soll. Aber: Seine Äußerungen sind zum großen Teil gut belegt.

Streitbar sind natürlich insbesondere seine Vorschläge, wie Forstwirtschaft denn nun anders funktionieren soll. Vereinfacht kann man sagen: Wälder sollten viel mehr und besser geschützt werden, als es heute passiert. Unter anderem sollte viel weniger Holz entnommen werden. Doch Holz wird als zentraler Rohstoff in der Klimatransformation gesehen: Als Brennstoff zum Heizen und zur Stromerzeugung, als Baustoff zum Ersetzen des sehr klimaschädlichen Betons, als Werkstoff zur Herstellung von Gütern als Ersatz für Plastik oder Metall etcetera. Wenn wir weniger Holz nutzen sollen, wie soll das funktionieren? Letztlich durch einen einfacheren Lebensstil, durch geringeren Ressourcenverbrauch, sagt Peter Wohlleben, anders geht es nicht. Da geht es dann endgültig ans Eingemachte - und auch hier würden ihm die meisten Umweltwissenschaftler wohl zustimmen.

Ich wollte mich im Wald-Sub also auch sachlich und respektvoll über Peter Wohlleben austauschen. Das war leider nicht möglich.

Mir schlug bei Posts über Peter Wohlleben eine Welle der Ablehnung, ja teilweise regelrecht Hasses auf Peter Wohlleben entgegen, zumindest in den Kommentaren. (Reine Upvotes gab es für Posts durchaus.) Kaum jemand konnte anerkennen, dass manche Dinge, die Herr Wohlleben äußert, durchaus ihre Berechtigung haben - vermutlich, weil die meisten sich gar nicht näher mit ihm beschäftigt haben. Der Gipfel waren Kommentare wie "Als ich im Artikel X den Namen Wohlleben las, brauchte ich nicht mehr weiterzulesen, weil ich wusste, dass der Inhalt Quatsch war." - und Upvotes bekam. Entnervt gab ich nach einiger Zeit die Moderation im Wald-Sub ab.

r/Wald ist weiterhin ein guter Platz zum Austausch über viele Wald-Themen.

Aber in r/Naturwald sollen die grundlegenden Herausforderungen an die Wald- und Forstwirtschaft, wie sie unter anderem Peter Wohlleben formuliert, mehr Raum bekommen.

Und es soll ein Platz sein für Menschen, deren Begeisterung für den Wald über seine wirtschaftliche Nutzung hinaus geht, sondern etwa auch philosophische und spirituelle Aspekte umfasst.

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Posted
1 year ago